Folgende Überlegungen helfen Designern, ihre ethische Verantwortung zu prüfen:
- Wie verstehe ich, wie versteht mein Auftraggeber ethisches Design von digitalen Produkten? Wann ist eine Anwendung unethisch?
- Wie lässt sich ethisches, verantwortungsvolles Design mit den angestrebten Zielen des Produkts vereinen?
- Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten?
Die „eine“ richtige Antwort auf diese Fragen gibt es nicht. Auch keine einheitliche Definition von ethischen Designs. Ebenso fehlt zu vielen Fragen (noch) ein klarer rechtlicher Rahmen.
Letztlich müssen Designer und alle Beteiligten eines Projekts oft ausloten: Gestalte ich ein System rein zum Wohle der User? Nehme ich in Kauf, dass diese ein Stück weit manipuliert werden, um vorrangig Geschäftszielen zu dienen? Fachleute sprechen von einer Abwägung zwischen honesty (Ehrlichkeit) und Unethical Design bzw. Dark Pattern.
Die derzeit viel diskutierten Cookie-Banner sind ein Beispiel für das Dilemma: Anbieter wollen möglichst viele Daten über ihre User sammeln – auch um geschäftsförderndes Tracking zu betreiben. Deshalb ist es oft leichter, alle Cookies zu akzeptieren, als mühsam einzelnen Verwendungszwecken zu widersprechen. Viele User sind von solchen Bannern schlichtweg genervt.